Equal Pay Day in Deutschland 2011

Heute ist/war in Deutschland der sogenannte Equal Pay Day, ein Tag, der die ungleiche Entlohnung thematisiert und problematisiert, indem er variabel ist. Erst am heutigen Tage hätten Frauen* in Deutschland das durchschnittliche Jahreseinkommen eines Mannes* 2010 erwirtschaftet, denn sie verdienen im Schnitt 23% weniger.
Schon krass oder?
Aber keine Sorgen meine deutschen Freunde und Freundinnen, in Österreich „feiern“ wir diesen Tag erst Mitte April.

Natürlich sind diese 23% etwas plakativ angesetzt. Der Tag ist nämlich nur auf die geschlechtsspezifischen Unterschiede bezogen. Als angehende Wissenschafterin weiß ich, dass dieser Fokus nicht die Realität umfassend wiedergibt und ich hoffe, die Personen, die das Problem angehen sollen, wissen das auch. Denn die ungleiche Entlohnung trifft ja nicht nur die Geschlechter, sondern differenziert sich auch nach klassenspezifischen oder kulturspezifischen² Gründen aus.
Wer sich für Zahlen und Statistiken interessiert und wissen möchte, was es mit den ~23% Lohnunterschied auf sich hat, findet bei der Mädchenmannschaft einen guten Artikel mit vielen Verweisen auf Veröffentlichungen. Bitte auch die Kommentare lesen. Und natürlich das Dossier zum Equal Pay Day. Mehr

Reclaim the streets: Revisited

Wie unschwer zu erraten, war ich am 19.März 2011 in Wien demonstrieren. Gemeinsam mit meiner besseren Hälfte und einer sehr guten Freundin, die gerade zu Besuch war, trotzten wir dem feucht-kalt-grauen Wetter und erfreuten uns an der bunten Vielfalt der Menschen und Demonstrationsformen. Bilder zum Ereignis auf diestandard, bei der denkwerkstatt und natürlich auf der Homepage 20.000 Frauen. Meine Kamera hat ihren Dienst verweigert, weil Akku leer.

So im Großen und Ganzen war es wirklich nett. Nicht im Vergleich zu den Bildungsdemonstrationen im letzten Herbst aber für eine Frauentagsdemonstration ungewöhnlich viele Menschen und für nicht-demonstrationserfahrene Frauengruppen auch super organisiert (habe ich mir sagen lassen, ich bin ja auch erst seit September 2010 im Lande und war nicht an der organisatorischen Planung beteiligt). Mehr

Wohin gehst du?

Ein paar erste Gedanken zur Demonstration.

Ein „Tschüss“, ein „Bis bald“ und die Wege trennen sich.
Gesichter, eben noch strahlend, eine Idee, einen Kampf teilend, machen sich auf dem Weg nach… ja wohin?
Zielstrebig, die Hände in die Taschen meiner roten Jacke versunken, steige ich die Treppen zur U-Bahn-Station hinab. Der Schal in Strickoptik spielt ein wenig mit dem warmen Luftstrom, der mir entgegenweht.
Ich frage mich, wohin die Menschen gehen, die ich nicht kenne und mit denen ich doch ein paar Stunden verbracht habe.

Wohin geht das kleine Mädchen mit dem „Mädchen können alles“-Plakat in ihrer kleinen, von der Kälte rot angelaufenen Hand? Kommt es in ein behütetes Heim, die Mutter oder den Vater an der Hand und erzählt ununterbrochen von den vielen Menschen und Eindrücken, die es auf der Demonstration sah? Bekommt es ein gutes Abendessen oder legt die kleine Familie eine Pause bei McDonalds ein? Ist sein Heim groß genug zum spielen und lernen oder muss es sich das Zimmer mit kleinen Geschwisterchen teilen, vollgestopft mit Puppen, Autos und Kuscheltieren? Weiß es, dass in einem anderen Zuhause ein Kind hungrig ins Bett geht? Mehr

Geh mal wieder auf die Straße…

… geh’ mal wieder demonstriern!
Denn wer nicht kämpft – kann nur verliern.

Werte Leser und Leserinnen,

am kommenden Samstag (=übermorgen!), dem 19.03.2011 steht ein besonderes Ereignis an.
ÖsterreicherInnen feiern den 100. Frauentag.*
Seit Monaten laufen die Vorbereitungen, die Organisation, die Gespräche und Diskussionen, die Forschung läuft heiß und die Berichterstattung der Medien… na ja, die auch ein bisschen. Frauen und Frauenrechte sind wieder Thema. Frauen, Männer und Queers der unterschiedlichsten Hintergründe kommen zusammen und wären es ohne dieses Vorhaben vielleicht nicht.

100 Jahre Frauentag. Ein Blick zurück und einer nach vorn.
Was wurde 1911 gefordert? Von wem?
Warum?
Wessen Päckchen tragen wir mit uns herum?
Auf wessen Spuren gehen wir?
Was haben wir erreicht?

Und was nicht?

Wo wollen wir hin? Wer will wohin? Warum? Und wie gelangen wir dort hin? Unter welchen Umständen? Mit welchen Mitteln?

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Hurra: Weltfrauentag

Heute ist der 100. Weltfrauentag. Und ich schreibe nicht viel zu Geschichte oder einen damals-heute-Vergleich oder andere inhaltliche Sachen. Da gibt es in meiner Blogroll einen Haufen gute Sachen.

z.B. von der Mädchenmannschaft, Girls can blog, bei Anke Gröner, im Genderblog oder bei Patrick.

Ich erzähle euch eine kurze Anekdote, die sich vor wenigen Wochen ereignet hat und mir wieder einmal bewusst machte, warum ich froh bin, heute zu leben und stolz auf alle, die dafür gekämpft haben, dass ich so leben kann, wie ich es tue.

Vor wenigen Wochen telefonierte ich mit einem entfernten Verwandten. Ich habe mit ihm seit gefühlten Ewigkeiten nicht gesprochen, also smalltalken wir etwas: Mehr

Zeigt her eure Bücher(Regale)!

Es war einmal… eine Idee. Gwen fing an, Patrick machte mit und nun bin ich wohl dran.

Kurz zur Info, dies sind nicht alle meine Bücher. Um genau zu sein, sind „alle“ meine Bücher über drei Zimmer in drei Häusern in zwei Ländern verteilt sowie in diverse Kartons, weil die Regale ja auch irgendwann doppelreihig voll sind. Hier also ein Ausschnitt der bisherigen Büchersammlung aus Wien, inklusive der Bücher die meine bessere Hälfte beigesteuert hat. Mehr

Beruf: Geschlecht

Zwei Fragen begleitet mich seit Beginn des Bachelorstudiums: Und was bist du dann? Was kannst du damit machen?

Zumeist folgt darauf ein kurzes Schweigen. Ich überlege.

„Früher“ war ein/e TischlerIn eben TischlerIn und ein/e FriseurIn eben FriseurIn. Doch die Berufswelt hat sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr ausdifferenziert und pluralisiert. Ein Lernweg eröffnet viele berufliche Möglichkeiten. Manche vorgegeben, manche selbst geschaffen.
Diese Uneindeutigkeit bedarf scheinbar einer Rechtfertigung. Zumindest einer Erklärung.

Nur, wie erklären?
Im ersten Semester des Bachelorstudiums durften wir diesen tollen Satz auswendig lernen:
Soziale Arbeit erforscht Soziale Probleme, trägt zu ihrer Prävention und Lösung bei.
Klang kurz und nett. Blöderweise war hinterher niemanden schlauer als vorher. Der tolle kurze Satz machte eine Ausführung des Begriffs „Soziales Problem“ notwendig, was das ist, was eins ausmacht etc. (= der Inhalt der anderen sechs Semester Studium). Und letztendlich lief es dann doch darauf hinaus einfach zu sagen, in welchen Bereichen ich später arbeiten könnte. Meist erhellte sich daraufhin das Gesicht meines Gegenübers und es sprach „Ach, du wirst so was wie Schulsozialpädagogin/Die Supernanny?“ Ja. Nee. Jein…

In den Gender Studies ist das leider nicht einfacher. Nicht mal einen simplen Satz darf ich auswendig lernen. Irgendwann im Laufe des Studiums wird sich schon herausstellen, was genau ich da eigentlich studiere und was ich später damit anfangen kann. Oder wie ich mich nenne. Seit letztem Sommer bin ich „Staatlich anerkannte Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin“. Voraussichtlich im Sommer 2012 bin ich dann… „Gender Studierte“? Das klingt ja furchtbar!
Mhm… Bin ich „Expertin für Geschechterfragen“? Trifft es auch nicht ganz.
Soll ich mich „Fachfrau für die sozialwissenschaftliche Analyse gesellschaftlicher Phänomene in Bezug zur Wirkung der Denkkategorie Geschlecht“ nennen? Das entspräche so in etwa dem, was ich mir an Fähig- und Fertigkeiten anzueignen gedenke. Aber das passt doch auf keine Visitenkarte! Mehr

Motivation

Wenn du denkst, es geht nicht mehr…

dann bau dir ne Motivationswand, die dir sagt, dass DOCH!

 

P.S.: Gibts auch in Posterform, wär mir aber zu klein 😉